zSchweiz – Wochenrückblick 1

Eine Woche unterwegs.
Endlich wieder Camping.
Endlich wieder Urlaub und endlich wieder Reisen.
Vorallem endlich wieder Reisen.
Es hat mir gefehlt, die letzten Jahre…was genau kann ich gar nicht sagen,
denn soviel ist klar: zu Hause ist es schön.
Was Reisen für mich so spannend macht?
Natürlich die Zeit mit der Familie, ganz ohne Ablenkung.
Vieles zu sehen, Neues entdecken.
Und die Menschen.
Diesmal: Damiano, der Pizzabäcker

Sein kleiner mobiler Pizzawagen, in dem er von Donnerstag bis Sonntag für die Campinggäste von etwa
10Uhr bis 21Uhr Pizza macht – die wirklich hervorragend schmeckt!
Wir bestellen vor, sind die letzten, die er noch annimmt für diesen Tag.
20:25Uhr abholbereit.
Wir sind pünktlich, vor uns wartet noch ein Vater mit seiner Tochter, Damiano sieht müde aus.
Er entschuldigt sich bei uns, dass es noch dauert – “hey, wir sind auf Urlaub, kein Streß, wir haben Zeit”.
Und als wir nur noch zu dritt am Wagen sind, Damiano, Beatrix und ich, da quatschen wir drauf los –
“woher kommst Du, wir können Dich und auch den Dialekt nur sehr schwer einschätzen”
“I´m from Scotland”
Schottland – wow….und sofort beginne ich zu erzählen, falle vom Deutsch ins Englisch, und Beatrix ist nur noch “Gast”. Aber sie kennt das, sie kennt mich, und akzeptiert es schmunzelnd.
Aus dem 10Minuten warten wird mehr als eine halbe Stunde, wir erzählen uns so viel, ich über unseren Trip nach Schottland mit ALFI, dem Beginn unserer “Campingabenteuer”.
Er ganz andere Sachen: War auf einer Kadettenschule in Helensbourgh, dort wo ich damals im Peace-Camp – der Gegenbewegung – einen Tag verbringen konnte.
Er studierte Französisch und Spanisch, lebte 2 Jahre in Mexico, einige in London, jetzt möchte er gerne russisch lernen. Davor geht es aber im Oktober noch nach Nepal, er will auf das BaseCamp vom Mount Everest.
In Argentinien und Peru ist er schon 6.000er bestiegen.
Schweiz wurde die Wahlheimat, weil seine Frau aus der Schweiz ist – die Liebe versetzt eben Berge und bringt einen Schotten hierher.
Unglaublich das alles.
Und er nimmt am nächsten Tag seinen Dudelsack mit und spielt voller Stolz.
Strahlt über das ganze Gesicht.

Ja, es sind diese Momente – die Geschichten hinter den oft am “einfachsten” wirkenden Menschen,
die mir immer wieder auf´s Neue zeigen: Die Welt ist schön, sie ist fantastisch, und es gibt so interessante Menschen, wenn man sich die Zeit nimmt, auf sie zuzugehen und ihnen zuhört, was sie zu sagen haben.

Ich freu mich auf die nächste Woche – wir sind bereits am Lago Maggiore, und das italienische Flair schlägt nur so um sich. Ich mag das sehr gerne, das ist schon auch Urlaub hier….wenn auch ein wenig zu heiß.
Aber jetzt, um 23:15, weht eine herrlich frische Brise, wir liegen noch immer am Ufer des Sees und genießen den Abend.

Stay tuned!

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